*WERBUNG – enthält Links zu Produkten/Dienstleistern/Künstlern/Models*
Wir sind ins neue Jahr gestartet und wenn du so wie ich nach der Philosophie “gemeinsam sind wir stärker!” lebst, überlegst du vielleicht auch schon, wen du in diesem Jahr gerne als Kooperationspartner für gemeinsame Projekte an deiner Seite hättest.
Vielleicht stellst du dir auch die Frage: Wie schaffe ich es, diese Person(en) für eine Kooperation zu begeistern? Dann ist dieser Blogbeitrag genau richtig für dich! Ich möchte dir einen kleinen Leitfaden an die Hand geben um in Zukunft mehr Kooperationen einzufädeln die dich und deine(n) Partner weiter bringen. Die Beispiele in diesem Beitrag drehen sich natürlich rund um die Fotografie – denn das ist die Branche, in der ich Zuhause bin – lässt sich aber grundsätzlich auch auf alle anderen Branchen übertragen.
Warum Kooperationen eingehen?
Diese Antwort dieser Frage ist so vielfältig wie die verschiedenen Kooperationen, die interessant sein können. Da gäbe es einmal die in der Fotografie nächstliegendste: Fotograf sucht Model (oder umgekehrt), aber auch Fotograf/Model suchen Designerin/Make Up Artistin etc. Aber natürlich können auch andere Geschäftspartner gesucht werden, z.B. Firmen.
Ich möchte den Fokus hier etwas näher legen auf Kooperationen auf Augenhöhe mit anderen Kollegen, da mir das Thema besonders am Herzen liegt.
Warum? Wie schon im Interview mit Lyonel Stief deutlich wurde fehlt gerade selbstständigen Fotografen der Arbeitsalltag mit Kollegen und dadurch auch ein wichtiger Austausch. Seit ich selbstständig bin schaffe ich mir diesen durch gemeinsame Projekte mit anderen Fotografen aus meinem Genre. Man kann sich gegenseitig motivieren, inspirieren… man hat zusammen mehr Kapazitäten für größere Projekte und es macht einfach mehr Spaß als immer nur alleine zu arbeiten :)
Welche Kooperation bringt mich weiter?
Hier habe ich ein paar Fragen für dich, die dir dabei helfen sollen, den für dich passenden Kooperationspartner zu finden:
- Was wollte ich schon immer mal machen, was ich alleine nicht (oder nicht so einfach) schaffe?
- Was sind meine Schwächen?
- Wer ist in meinen Schwächen besonders stark?
- Was möchte ich lernen?
- Was möchte ich erreichen und wer kann mir dabei helfen?
Wenn du diese Fragen für dich beantworten kannst, bist du vielleicht schon einen Schritt weiter und hast im besten Fall schon ein paar Personen im Kopf, die für eine Zusammenarbeit in Frage kämen, die dich weiter bringt.
Aber jetzt kommen wir zum wichtigsten Teil – denn wenn du in der Kooperation die einzige Person bist, die von der Zusammenarbeit profitiert dann hat dein Wunschpartner keinen Grund, diese Kooperation einzugehen!
Perspektivwechsel
Dieses Absatz würde ich am liebsten farbig hinterlegen und mit blinkenden Lichtern kennzeichnen. Denn bei ganz vielen Kooperationsanfragen, die ich bekomme, fehlt dieser Teil einfach. Was schade ist, weil es bestimmt etwas gäbe, es wird aber vergessen zu erwähnen:
was hat die Person, der ich schreibe, für einen Mehrwert von dieser Zusammenarbeit?
Das mag im Hobby-Bereich bestimmt nochmal lockerer sein, aber es gibt nicht viele berufstätige Fotografen, die Zeit zu verschenken haben. Wenn ich beispielsweise mal ein freies Wochenende habe plane ich natürlich am liebsten Projekte mit befreundeten Fotografen und Modellen als mit jemanden, den ich noch nicht kenne, und der von dem Projekt schließlich mehr hat als ich. Klar können sich auch neue Freundschaften ergeben, aber der Anreiz Zeit zu investieren muss erstmal geschaffen werden.
Also fangen wir mal ganz von vorne an:
Um deinen Kooperationspartner einen Gegenwert bieten zu können musst du ihn gut kennen! Das heißt: Schau dir die Homepage genau an und jeden Social Media Kanal. Analysiere: Was gefällt meinem Wunschpartner gut? Wo fühlt er sich Zuhause? Was scheint ihm besonders wichtig zu sein? Was sieht man bei ihm nicht so oft? Wo sind seine Schwächen?
Das heißt also konkret: Versuche dich in deinen Wunsch-Kooperationspartner hinein zu versetzen. Was kann ich ihm bieten, wovon er profitieren könnte? Das ist super individuell und oft gar nicht auf dem ersten Blick zu erkennen. Aber es gibt immer ein paar Dinge, mit denen man Interesse wecken kann. Im Folgenden zähle ich einfach mal einige Faktoren aus der Fotografie auf.
Mehrwert
Um ein paar Gedankenanstöße zu bieten – in der Fotografie könnte man jemandem zum Beispiel einen Mehrwert bieten durch:
- Ein besonderes Kostüm, das man bereit stellt (Selbst genäht? Kontakt zu Designern?)
- besondere Ideen (und alles was man zur Umsetzung beitragen kann!)
- Eine nicht alltägliche Location zu der man Zugang hat (z.B. ein schön eingerichtetes Studio, ein Schloss, etc.)
- Ausgefallenes Make Up durch eine professionelle Visagistin
- Making Of Material wie zum Beispiel ein cooles Video von der Zusammenarbeit
- spezifisches Fachwissen in einem bestimmten Bereich, das man weiter geben möchte
- ( Eine große Community (Werbeeffekt) ) *
Aber vielleicht fällt dir ja noch etwas ganz Anderes ein? :)
Ein konkretes Beispiel
Kommen wir nun also zum ersten schriftlichen Kontakt (wobei die Erfolgschancen natürlich höher sind, wenn du dich irgendwie schon mal bemerkbar gemacht hast, z.B. durch Kommentare auf dem Social Media Kanal deines Wunschpartners). Wie formuliert man so eine Anfrage am besten? Ich persönlich mag es total, wenn ich so viele konkrete Infos bekomme wie möglich, am besten mit Datum! Aus “wir können ja irgendwann mal” ist eigentlich noch nie was geworden, selbst wenn die Rahmenbedingungen an sich interessant waren. Aber am besten deutlich wird die schlechteste & beste Art der Kommunikation durch Beispiele.
Wie man es nicht macht:
Hi Reki. Ich bin die Tina aus Köln. Vielleicht hast du ja mal Lust auf eine Zusammenarbeit. Du findest mit auf Facebook unter TinasFotos. Liebe Grüße
Was ist hier falsch? Tinas Nachricht enthält keine Informationen. Was stellt sie sich vor? Was kann sie bieten? Ich könnte jetzt genauer nachhaken, aber das kostet Zeit, deshalb kann es sein, dass sie, wenn ich gerade viel zu tun habe, keine Antwort oder nur eine knappe Absage von mir bekommt.
Wie man es macht:
Hi Reki, ich bin die Tina aus Köln, Pferdefotografin (Link zur Instagram Seite, Facebook, Homepage), und wollte dich fragen ob du Lust auf eine Zusammenarbeit hast. Ich habe bei dir im Portfolio noch nicht viele Pferdebilder gesehen, deshalb dachte ich, das könnte für dich interessant sein. Ich habe eigene Tiere (Bilder im Anhang) auf dem Gestüt Traumpferd bei Köln, direkt daneben befindet sich ein wunderschöner Wald (Bilder im Anhang). Wenn du Lust hast können wir uns gegenseitig fotografieren oder aber ich bringe mein Stamm-Model Nadine mit (Link zur Sedcard). Ich habe Kontakt zur Designerin Traumkleider, von der wir etwas leihen können, du findest die Pdf mit den Stücken die sie aktuell verleiht im Anhang. Zeitlich passt es mir im Februar am besten Dienstags oder Mittwochs. Falls du Zeit und Interesse hast freue ich mich über eine Rückmeldung! Liebe Grüße, Tina
Hier zeigt Tina, dass sie sich Gedanken darüber gemacht hat, was sie zur Zusammenarbeit beisteuern kann. Die Nachricht enthält alle wichtigen Infos: Wo? Wann? Wer? Was? Womit? Im weiteren Gesprächsverlauf könnte ich nun auf diese Infos eingehen und weitere Details fest machen und ggf. auch eigene Ideen mit einbringen.
Viele Likes sind nicht alles!
Dir ist vielleicht aufgefallen, dass ich hier keine Tipps gebe wie “Du musst besonders tolle Bilder machen” oder “du musst besonders bekannt sein/viele Likes haben”. Warum? Weil ich beides gar nicht so wichtig finde wenn andere Faktoren stimmen. Klar ist es für eine Kooperation auf Augenhöhe von Vorteil, wenn man ungefähr auf einem ähnlichen Qualitäts-Niveau ist. Aber mir müssen die Bilder meines Partners nicht mal unbedingt gefallen. Ich kann auch die Arbeit eines anderen Künstlers respektieren und würdigen, wenn sie nicht meinem persönlichen Geschmack entspricht. *Und Likes auf Instagram oder Facebook sind Schall und Rauch wenn man nicht die entsprechende Reichweite/Beitragsinteraktion hat. Das gilt umgekehrt aber auch: ich bilde mir nicht ein, ein guter Kooperationspartner für jemanden zu sein, nur weil ich irgendwo ein paar Likes hab. Da überleg ich mir dann schon was handfestes :)
Trau dich!
Mir ist es schon ein paar mal passiert, dass ich jemanden angeschrieben und nach einer Kooperation gefragt hatte, der dann sagte: “Ich wollte dich auch schon mal anschreiben, aber ich hab mich nicht getraut”. Das fand ich dann immer super schade! Wir hätten das ja sonst schon früher starten können :D
Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn man jemanden fragt? Dass man gar keine Antwort bekommt oder die Kooperation abgelehnt wird. Und was ist das Beste, was passieren kann? Dass daraus etwas richtig Tolles entsteht und sich neue Türen öffnen!
Was ist das Schlimmste was passieren kann, wenn man nicht fragt? Und was ist das Beste? Es passiert gar nichts, deshalb wird sich aus dieser Option auch nichts Gutes ergeben :)
Es gibt keinen Grund weshalb man keine – respektvolle & gut durchdachte – Kooperationsanfrage an jemanden schicken sollte! Also, worauf wartest du noch? :)
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei deinen Projekten und viele wunderbare, inspirierende Kooperationen!
Deine Rekii
Pingback:Inszenierte Fotografie: es kommt auf das Kostüm an! - Rekii Fotografie
Erstellt um 16:53h, 04 August[…] Nun heißt es Kontakt aufnehmen. Hier ist es wichtig, dass ihr dem Designer bzw. der Designerin möglichst genau beschreibt, was ihr vor habt und weshalb er oder sie von einer Zusammenarbeit profitiert. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, gar nicht davon auszugehen, dass ich das Kostüm ohne Leihgebühr bekomme, sondern direkt nach den Konditionen zu fragen. Manchmal kommt es vor, dass der/die Designer/in dann einen anderen Deal vorschlägt (z.B. Printdateien der entstandenen Bilder für eigene Zwecke nutzen etc). Viele Designerinnen sind auch gleichzeitig Modelle, ihre Kostüme sind auf sich selbst maßgeschneidert. Schlagt ihnen ein TfP-Shooting vor – vielleicht ergibt sich daraus ein toller Kontakt für weitere Zusammenarbeiten :) Mehr Tipps zu dem Thema findet ihr in diesem Beitrag! […]
Pingback:Das perfekte Foto-Make Up
Erstellt um 17:26h, 26 Juni[…] Überlege dir wieso eine Visagistin davon profitiert, mit dir zusammen zu arbeiten. Was hast du anzubieten? Warum könnte das Projekt interessant sein? Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn du schon ein Portfolio vorzuweisen hast, in dem sich Close Up Aufnahmen befinden, denn für das Portfolio einer Visa sind Close Ups eher interessant als Ganzkörperbilder mit Fokus auf die Location. Biete der Visa auch immer unbearbeitete Bilder an, da diese ihre Arbeit am besten repräsentieren. Außerdem interessant sind natürlich vorher/nachher Bilder vom Model. Jede Visa freut sich außerdem über das Angebot zumindest einen Teil der Fahrtkosten erstattet zu bekommen. Mehr Anstöße dazu im Beitrag „Kooperationspartner für sich gewinnen“. […]
Pingback:Unterwasser Fotografie
Erstellt um 11:02h, 17 März[…] nicht so gelaufen wie erhofft, sodass ich jemanden, der sich damit richtig gut auskennt, nach einer Kooperation gefragt habe um das ganze mal im Schwimmbad zu […]
Johanna
Erstellt um 23:17h, 06 JanuarEin super toller Beitrag. Ich überlege auch immer so oft Fotografen anzuschreiben und traue mich nie, weil ich denke…ach die haben ja eh schon ihre Stammvisas. Zur Zeit ist es bei mir eh etwas schwierig konkret jemanden anzufragen, da ich unseren Sohn betreue und mein Mann kaum zu Hause ist und auch immer sehr kurzfristig seine Arbeitszeiten bekommt. Ich hoffe, das ändert sich schon sehr bald und ich kann deine Anregungen in die Tat umsetzen. ?
Eik
Erstellt um 22:40h, 06 JanuarHallo,
hm vileicht sollte ich dir Tasächlich mal eine Mail schreiben ;)
Eik