Unterwassershootings im Aquarium (Gastbeitrag)
Ein Gastbeitrag von Madeleine Sixtus – Sixess Photography
*WERBUNG – enthält Links zu Produkten/Dienstleistern/Models*
Die Welt der Fotografie ist sehr groß, vielfältig und lässt sich immer wieder neu erfinden und erweitern – und das macht das ganze so interessant. Viele die sich in dieser Welt kreativ austoben, wenden sich früher oder später zu dem Bereich der Unterwasserfotografie zu um neue Herausforderungen zu suchen.
Ein Bereich der Fotografie, der meiner Meinung nach, einer der anspruchsvollsten und aufwendigsten, aber auch zugleich spannendsten ist.
Um Unterwasser einzigartige Fotos zu erstellen, braucht es die richtige Ausrüstung, ein kleines Team, ein erfahrendes Model und auch einen Fotografen, der genau weiß, was er tut.
Ein solches Fotoshooting benötigt viel Zeit und Erfahrung
Es sei denn, es steht bei sich im Fotostudio ein 3 x 1 x 1 Meter Aquarium. 😊
Das Aquarium
Vor zwei Jahren bin ich zurück in meine Heimat gezogen. Dort hatte ich glücklicherweise die Möglichkeit, ein extra Häuschen auf dem Grundstück meiner Eltern für meine Fotografie zu nutzen.
In der Zeit war ich viel auf Ebay-Kleinanzeigen unterwegs, um günstig an meine ersten Dekoelemente und Möbel zu kommen. Dabei stieß ich rein zufällig auf das Aquarium. Nur 4 km von mir entfernt, 3 x 1 x 1 Meter lang und bezahlbar.
Um es kurz zu fassen – ich habe es gekauft, mit Freunden und einem riesigen Aufwand transportiert und in mein privates Fotostudio gestellt.
Daraus entstand die Idee – „Ich will dort meine Models und Kunden reinpacken und fotografieren.“
Das Setup
Leider ging das nicht ganz so schnell wie gedacht.
Wir reden hier über ein Becken mit einer maximalen Füllmenge von 3000 l. Das Befüllen an sich war nicht das Problem gewesen. Aber wie bekommt man diese Wassermenge, ohne direkten Warmwasserzugang und für einen längeren Zeitraum warm?
Antwort: Eine Wärmepumpe mit Filteranlage, 4 Heizstäbe, eine Plane und ca. 1 Woche Vorbereitungszeit sind dafür nötig. Damit wird eine gleichmäßige Wassertemperatur von maximal 35 Grad erzeugt. Angenehm genug für das Model und damit kann das Fotoshooting endlich beginnen.
Das Aquarium selbst befindet sich bei mir in einen Raum mit komplett schwarzen Wänden, welcher fast komplett abgedunkelt werden kann, um Spiegelungen im Glas zu vermeiden. Auch wichtig: Das Glas und das Wasser erzeugen leichte Verzerrungen im Bild. Weiterhin muss man beachten, dass unter Wasser die Farbintensität vom Model bzw. Motiv beeinflusst wird bzw. abnimmt. Der große Vorteil ist aber – nur einer wird bei diesem Fotoshooting nass. Der Fotograf kann im trockenen ganz entspannt fokussieren, probieren, Perspektiven wechseln und seine Fotos machen.
Das Model
Um das Model im Wasser ein wenig zu unterstützen, vor allem gegen den Auftrieb, der leider bei dieser „geringen“ Wassermengen, sehr stark ist, sind am Boden des Aquarium Saugheber befestigt, an denen sich das Model runterziehen, festhalten und positionieren kann.
Wie auch beim Tauchen, kann optional mit Bleigewichten gearbeitet werden. Meist in Form eines Gürtels, der unter einem Kleid versteckt werden kann.
Ein Fotoshooting im Aquarium teilweise besser für Anfänger geeignet, als ein Unterwassershooting im eigentlichen Sinne.
Man muss nicht tief tauchen, hat keine Probleme mit dem Wasserdruck an sich, und hat es einfacher unter Wasser zu gelangen und auch wieder rauf zu tauchen. Zusammenfassend muss man quasi „nur“ kurz runter tauchen, posieren und kann dann gleich wieder hochkommen. Eine Tauchdauer von mindestens 5 Sekunden muss auf jeden Fall erreicht werden, damit der Fotograf die Chance hat Fotos zu machen. Alles ab 10 Sekunden Tauchdauer ist meiner Meinung nach das Optimum für beide Seite.
Das Model sollte sich auf jeden Fall im Wasser wohlfühlen und eigenständig ausprobieren bzw. Posen. Am besten vor dem Tauchgang die Luft ablassen bzw. ausatmen, um besser unter Wasser zu gelangen und dem Auftrieb entgegen zu wirken. Praktisch ist es auch, wenn das Öffnen der Augen kein Problem ist und man es schafft, sich etwas unter Wasser räumlich orientieren zu können. Bisher war es aber bei jedem meiner Models bzw. Kunden das erste Mal in so einem Aquarium. Und jeder konnte bisher mit schönen Ergebnissen nach Hause gehen! Wichtig ist wirklich, dass man keine Angst vorm Tauchen hat, Spaß dran hat sich auszuprobieren und einfach loslegt ohne viel drüber nachzudenken.
Lichtsetzung und Gestaltung
Das Lichtsetting ist jedem selbst überlassen. Ich persönlich liebe es aber gerade beim Aquarium, dass vor allem hier mit dem Licht die verschiedensten Effekte, Stimmungen und Motive gestaltet werden können. Bevorzugt würde ich immer drei Lichtquellen empfehlen.
Vor kurzem war auch der talentierte Künstler Lyonel Stief bei mir zu Gast und zeigt super, was allein die verschiedenen Farben ausmachen können.
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Weiterer wichtiger Punkt: Die Perspektive
Weiter weg von der Scheibe, Näher zur Scheibe, Schräg von der Seite zur Scheibe, von oben, von schräg unten – je nachdem von wo fotografiert wird entstehen die verschiedensten Fotos. Je nach Perspektive (und passenden Lichtsetting dazu) lassen sich als eines von vielen Beispielen auch solche Spiegelungen erzeugen.
Für die Gestaltung unter Wasser empfehle ich vor allem Stoffe wie Chiffon oder Tüll. Ansonsten sind auch lange Haare immer vom Vorteil. Alles was schwebt und die Bewegung des Wassers unterstützt, unterstützen auch das Motiv. Aus diesem Grund nutze ich auch meine Meerjungenfrauenflossen kaum bis gar nicht im Aquarium. Sie wirken unter Wasser eher starr und spiegeln nicht die Leichtigkeit wieder, welche ich in den Bilder eher zeigen möchte.
Hier ist also eher eure eigene Kreativität gefragt 😊
Zusammenfassend sind natürlich auch Aquarium – Fotoshootings nicht einfach. Vor allem die Anschaffung und Haltung eines solchen Aquariums sollte nicht unterschätzt werden. Ich hatte damals schlichtweg Glück. Eine Neuanschaffung bzw. eine spezielle Anfertigung sind möglich, aber sehr kostenintensiv.
Falls du es aber selbst einmal testen möchtest, kannst du gerne zu mir nach Magdeburg ins Studio kommen
Aquarium mieten
Ich vermiete mein Fotostudio (in der Nähe von Magdeburg) mitsamt einem vorbereiteten Aquarium und eine Auswahl an Technik. Preise dazu findest du dazu auf meiner Website !Bei Interesse schreibt mir einfach eine Nachricht mit euren Terminwünschen und ich schaue, ob dort noch Kapazitäten sind.Bitte schreibt mindestens zwei Woche vor den gewünschten Terminen, da die Vorbereitungszeit des Aquariums und des Studios mindestens eine Woche in Anspruch nehmen.
Eure Madeleine
Mehr über Sixess Photography
Gastbeitrag – Shootings mit Wolfshunden
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https://www.instagram.com/sixessphotography/
Svenja Wilder
Erstellt um 19:41h, 10 NovemberIch finde den Beitrag auch super. Endlich Mal eine Angabe, wie lange man mindestens die Luft anhalten können sollte. Sicherlich macht es noch einen großen Unterschied, ob man in dem Aquarium shootet, oder in einem großen Becken, wo man erst einen weiteren Weg zurücklegen muss. Aber so hab ich einen kleinen Anhaltspunkt zur “Mindestanforderung” bekommen ☺️
Franzi L.
Erstellt um 16:45h, 10 NovemberWow interessant zu lesen. Das Aquarium hätte sich vermutlich besser für mein erstes Unterwassershooting geeignet. ;) Ich finde es toll, dass du es auch anderen zur Verfügung stellst und so auch geschaut werden kann, ob es für einen ist. Posing speziell für das Aquarium und Makeup würden mich sehr interessieren. Vielleicht gibt es da bald noch einen Beitrag. 👍