Shootingplanung: Inspiration & Umsetzung

Shootingplanung: Inspiration & Umsetzung

Wie plant man eigentlich ein Shooting?

Nun, viele Shootings sind natürlich spontan und werden wenig bis gar nicht geplant. In der inszenierten Fotografie kommt man jedoch in der Regel nicht weit, ohne das Shooting ein bisschen geplant zu haben. Deshalb dachte ich mir es ist vielleicht für den ein oder anderen mal interessant, wenn ich euch erzähle, wie ich Shootings aufbaue und worauf ich dabei achte.

Inspiration

Normalerweise startet ein Shooting immer mit der Inspiration. Man bekommt eine Idee, welche zu den Überlegungen führt, die dafür ausschlaggebend sind, wie wir das Shooting aufbauen. Inspiriert werden kann man durch sehr viele Dinge. Natürlich wird man auch von Arbeiten anderer Fotografen inspiriert.

Beispiel: Ein Kostüm inspiriert von der nordischen Mythologie: Die Göttin der Unterwelt, Hel, wird häufig so beschrieben oder dargestellt, dass sie auf der einen Seite wunderschön und strahlend ist und auf der anderen Seite ein Skelett oder einfach düster und zerfallen… Leben & Tod in einer Person. Daraus habe ich eine eigene Interpretation gemacht.

 

Ich versuche es jedoch immer zu vermeiden, andere Bilder als “Vorlage” zu nehmen, denn die gibt es ja schon! Ich möchte natürlich am liebsten etwas Eigenes erschaffen.

Was mich sonst noch inspiriert sind zum Beispiel folgende Dinge:

  • Das Model
  • Ein Kostüm
  • Materialien
  • Musik / ein bestimmtes Lied
  • Geschichten / Mythologie
  • die Natur
  • eine besondere Umgebung / Landschaft
  • Malerei / Artworks
  • Skulpturen

 

Der Fokus

Hier ist ausnahmsweise mal nicht der Fokus der Kamera gemeint, sondern der Fokus auf dem unser Bild aufgebaut wird! Es gibt immer einen Faktor, der die Bildwirkung bestimmt. Danach richten wir uns! Würde man diesen Aspekt weglassen, würde das Bild seine Wirkung verlieren! Nach der “Inspirationsphase” weiß ich eigentlich meistens, was mein Fokus ist, also welchen Aspekt ich in den Vordergrund stellen muss um die gewünschte Bildwirkung zu erreichen.

Also: was steht zuerst fest?

Die Umsetzung des oben gezeigten Kostüms mit Nature Trails: Fenris & Hel

Model:

  • Welche Vorzüge, Nachteile, Begrenzungen ergeben sich mit dem Model als Fokus?
  • Hat das Model besondere Merkmale, die ich hervorheben möchte?

Styling:

  • Welches Model passt zum Styling? (Gesichtsform, Kleidergröße)
  • Welches Licht bringt das Styling am besten zur Geltung? (z.B. weich ausgeleuchtet oder harte Konturen)
  • Welche Brennweite & Bildausschnitt wird gewählt? (Closeups = Lange Brennweite, naher Ausschnitt)

Mit Cira Las Vegas in Irland – hier war es mir wichtig, die wunderschöne moosige Location in den Vordergrund zu stellen. Ein reduziertes Hauptmotiv – also möglichst wenig Kostüm ;) – ist dafür perfekt. Ciras roten Haare sind ein toller komplementär-Kontrast zum grünen Hintergrund.

Location:

  • Besondere Modelqualität erforderlich? (groß, klein, hell, dunkel, Beweglichkeit, Kälteresistenz)
  • Aufnahmebereich? (Fashion, Akt?)
  • Visagistin erforderlich? (Viel Location, wenig Model)
  • Equipment? (genug Licht?)

Thema:

  • Kostüm?
  • Modeltyp?
  • Location?
  • Licht?
  • Styling?

 

 

 

 

Beispiele

Wenn das Model unser Fokus ist, spielt die Location eine untergeordnete Rolle. Wir fotografieren im Close Up Bereich, stellen das Model gut vom Hintergrund frei (offenblendig) und versuchen die Vorzüge & den Charakter des Models in den Bildern festzuhalten.

Frieda steht im Fokus dieser Aufnahme: in der Bearbeitung habe ich ihre roten Haare und ihre Sommersprossen nochmal besonders hervorgehoben.

Wenn die Location unser Fokus ist, macht es manchmal Sinn, insgesamt reduzierter zu arbeiten. Das ist häufig bei Aktaufnahmen in der Natur der Fall – wir haben kein Kostüm, wir haben kein besonders aufwändiges Styling, das Zusammenspiel zwischen Körper & Location steht im Vordergrund. Oder aber man wählt ein Kostüm aus, dass die Location perfekt ergänzt und sich in das Gesamtbild einfügt. Mehr zum Thema Locations finden im Beitrag: die perfekte Location!

Mit Cira in Schottland – hier war mir ganz klar die Location am Wichtigsten. Cira trägt deshalb ein relativ schlichtes Kleid, das allerdings schön zum Hintergrund passt. Das Make Up hat wenig Details, da sie hier unter gehen würden.

Wenn das Make Up unser Fokus ist, suchen wir uns ein Model aus, welches die richtigen Voraussetzungen mitbringt, damit das Make Up wirkt. Auch hier würden wir ggf. im Close Up Bereich arbeiten, bestenfalls mit Blitz und Macro Objektiv um viele Details des Make Ups hervorzuheben.

Ein Close Up meines sehr aufwändigen Make Ups im Studio. Der Hintergrund spielt keine Rolle, ebenso wenig wie das Kostüm! Model: Asil-Chan

Bei vielen meiner Shootings ist das gesamt Styling unser Fokus, also das Make Up und das Kostüm. Häufig fotografieren wir auch noch an einer besonderen Location, sodass das Model sehr in den Hintergrund rückt. Das hat den Vorteil, dass sich jeder inszenieren lässt: auch nicht-Modelle ohne Erfahrung und ohne ein “besonderes” Äußeres.

Ein sehr aufwändiges Kostüm, mit einem detaillierten Make Up an einer spannenden Location: Hier ergänzen sich viele Faktoren gegenseitig. Model: Jacky

Das Team zusammen stellen

Wenn wir also wissen, nach welchem Aspekt wir unser Bild ausrichten, können wir unser Team zusammen stellen.

Wer soll das Model sein? Brauchen wir eine Visagistin? Leihen wir uns ein Kostüm aus (oder stellen es selbst her?). Weitere Tipps zum Anwerben von Mitstreitern findet ihr im Beitrag zum Thema Kooperationspartner für sich gewinnen :)

Natürlich macht es auch Spaß, mal ungeplant in ein Shooting zu gehen. Aber versucht es einfach mal mit dieser Methode und ihr werdet staunen, welche neuen Möglichkeiten sich ergeben!

Wenn ich euch inspirieren konnte freue ich mich sehr, wenn ihr mich verlinkt, damit ich eure tollen Bilder überhaupt zu Sehen bekomme!

Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei der Umsetzung!

Eure Rekii


Portfolio-Review

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