,,Du kannst das nicht!“
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Dieser Satz begleitet mich mein Leben lang und wird es wohl auf für den Rest meines Lebens.
Ich bin die Einzige, von der ich diesen Satz nie hören werde. Ich sage mir nicht selbst, dass etwas nicht geht, ich frage mich lieber wie es funktionieren könnte, was ich brauche damit es funktioniert, wen ich brauche damit es klappt. Mein Handicap soll nicht mein Leben bestimmen.
Fragen die ich mir immer wieder stelle und deren Beantwortung manchmal lange dauert, aber ich versuche es immer! Gerne auch ein zweites oder drittes mal, irgendwann wird es schon funktionieren und wenn es wirklich nicht geht habe ich es wenigstens versucht!
Wer bin ich?
Ich bin Svenja aus Gronau/NRW. Ich liebe Mittelaltermärkte und Konzerte, außerdem hatte ich schon das ein oder andere Fotoshooting, unter anderem bei Reki!
Mein Leben lang werde ich auf meinen Rollstuhl und meinen Rollator angewiesen sein. Das ist so, ich kann es nicht ändern und will es ehrlich gesagt auch nicht. Ich bin gerne eine von denen, die zeigt, dass es sehr wohl geht. Ich setze mir gerne Sachen in den Kopf und finde dann eine Lösung, wenn es sein muss auch auf Umwegen.
Ängste überwinden
Vor bald 4 Jahren hab ich mir in den Kopf gesetzt über Pfingsten einen Mittelaltermarkt zu besuchen, inklusive campen aber ohne meine Familie. Also fing die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit an und zog sich über gut 2 Monate. Ich habe trotzdem nicht aufgegeben und jemanden gefunden, ich habe mir ein Zelt geliehen, eine Bahnverbindung rausgesucht – allein Bahn gefahren war ich bis dahin übrigens auch nicht – und bin los ins Ungewisse.
Ja, ich hatte Angst, dass irgendetwas nicht funktionieren könnte, dass ich aufgeben müsste ABER das musste ich nicht. Es war ein großartiges Wochenende und es sind noch großartigere Freundschaften daraus entstanden. Nach diesem Wochenenden bin ich noch ein gutes Stück mutiger geworden und werde es jedes mal, wenn etwas klappt. Und klappt etwas mal nicht versuche ich es eben noch einmal!
Heute setzte ich mich in den Zug und fahre quer durch Deutschland dorthin wo ich eben hin will, egal ob das Freunde und Konzerte in Wuppertal, Memmingen oder sonst wo sind. Irgendwie kommt man immer an. Ich setze mich auch für ein Shooting bei Rekii in die Bahn, fahre 4 Stunden nach Berlin, schlafe bei Freunden im ersten Stock ohne Aufzug und erklimme dann die 4 Etagen hoch zu Rekii. Das geht, man muss es nur versuchen!
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Unsere Serie zu dem Spruch “an den Rollstuhl gefesselt sein” – Ein Rollstuhl ist keine Einschränkung, sondern ein Fortbewegungsmittel. Solltet ihr tatsächlich jemanden treffen, der an den Rollstuhl gefesselt ist, bindet ihn los!
Anmerkung von Rekii
Ehrlich gesagt hab ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht, als Svenja wegen des Shootings anfragte. Wir kannten uns bereits von einem anderen Shooting, welches in NRW statt fand. Der Weg zu meiner Wohnung, in der sich mein Atelier befindet, im 4. Stock eines Altbaus in Berlin Mitte, ist aufgrund des fehlenden Aufzuges ganz und gar nicht Rollstuhl-geeignet. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, Svenja Huckepack hier hoch zu tragen :D (Aber auch das hätte ich sehr gern für sie gemacht!). Jeder, der hier hoch kommt, beschwert sich als erstes über diese Treppe! Aber nicht Svenja! Stufe für Stufe hat sie sich am Geländer hoch gezogen und hat dabei sogar noch gelacht und Witze gemacht. Sie hat sich im Gegensatz zu allen anderen, die hier vergleichsweise mühelos hoch laufen können, nicht ein einziges Mal beschwert – meine Sorgen waren also völlig unberechtigt, ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich Svenja echt unterschätzt hatte! Das passiert mir nicht nochmal :D
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Probleme die man überwinden muss
Natürlich klappt auch heute noch nicht alles. Da geht dann mal die Anmeldung für die Hilfe in der Bahn verloren – wer schon mal in einen IC/ICE gestiegen ist weiß, dass da einige Stufen zu überwinden sind. Man kann sich, wenn man da Hilfe benötigt, bei der Bahn anmelden. Leider klappt das nicht immer. Gerne sind auch an den Bahnhöfen mal die Aufzüge defekt, dann steht man erstmal da und muss im Zweifel hoffen, dass jemand hilft.
Auch auf Konzerten geht nicht immer alles so gut wie man es sich wünschen würde. Ich muss vorher fragen ob meine Begleitperson frei ist oder auch eine Karte braucht. Leider funktioniert auch da die Kommunikation nicht immer, deshalb lass ich mir mittlerweile alles schriftlich geben.
Dann muss man auch noch gucken wo man stehen darf, gibt es Rollstuhlplätze? Kann man von da überhaupt was sehen? Meistens nicht und ich mag die eh nicht, denn man ist immer irgendwie ausgeschlossen.
Aber selbst, wenn man stehen darf wo man will kann es passieren, dass die Leute meckern. Sie meinen oft ich würde im Weg stehen; versuchen, wenn ich schon ganz vorne stehe noch vor mich zu kommen obwohl so ziemlich jeder gut über mich drüber gucken kann. Aber das stört mich nicht mehr, ich kann trotzdem Spaß haben!
,,Ich kann das nicht“
Wer hat das schon mal zu sich selbst gesagt? Wer hat es dann nicht mal versucht? Wieso?
Im schlimmsten Fall geht etwas schief, aber dann könnt ihr wenigstens sagen, dass ihr es versucht habt. Ihr könnt stolz sein, auch, wenn ihr gescheitert seid, denn ihr habt euch überwunden und eine neue Erfahrung gemacht!
Seid stolz auf jedes Scheitern, ihr könnt daraus lernen und es mit neuem Wissen noch einmal versuchen!
Eure Svenja
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Franzi L.
Erstellt um 12:32h, 21 NovemberWow mega. Das regt zum Nachdenken an. Wie oft ich schon bei Treppen gemeckert habe… es gibt Mut Neues zu wagen. Danke dafür 😊